D-Villingen-Schwenningen/Donaueschingen | Der Aufsichtsrat des Schwarzwald-Baar Klinikums hat am 1. Juli 2021 den Jahresabschluss für 2020 festgestellt. Das vergangene Jahr war enorm von der Covid-19-Pandemie geprägt. Das Klinikum hat allein bis Ende 2020 etwa 700 Patienten mit Covid-19 behandelt. Gleichwohl hat das Klinikum weiter in die medizinische Ausstattung investiert und ist mit der neuen generalistischen Pflegeausbildung an den Start gegangen.
„2020 war für uns alle ein außergewöhnliches Jahr“, erklärt Dr. Matthias Geiser, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar Klinikums. „Alles drehte sich um die bestmögliche Behandlung unserer Patienten im Kampf gegen das bis dahin unbekannte Virus. Im Fokus stand die Bewältigung der Pandemie. Unsere Mitarbeiter haben Unglaubliches geleistet. Ich ziehe meinen Hut vor der Kraft, der Expertise und der großartigen Teamarbeit unserer Belegschaft!“
Im Frühjahr 2020 lag der Fokus zunächst auf den zu erwartenden Covid-19-Patienten und damit auf der Verfügbarkeit von Intensivkapazitäten. Das Klinikum hat zügig reagiert und zusätzliche intensivmedizinische Behandlungsplätze mit Beatmungsmöglichkeit geschaffen, um einer möglichen Überlastung der Intensivstationen frühzeitig entgegenzuwirken. Darüber hinaus wurden große Mengen von Schutzkleidung benötigt. Und trotz insgesamt niedrigeren Patientenzahlen im vergangenen Jahr sind die Material-, Wäsche- und Laborkosten im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, ebenso wie die Aufwendungen für Hygienemaßnahmen.
Leistungszahlen
„Die Krankenhäuser wurden 2020 von der Bundesregierung aufgefordert, sich auf die Covid-19-Versorgung zu konzentrieren und – soweit vertretbar – nicht dringliche planbare medizinische Behandlungen und Eingriffe zu verschieben oder auszusetzen“, erzählt der Geschäftsführer. „Tatsächlich haben wir viel Personal für die aufwendige Versorgung der Corona-Patienten einsetzen und bündeln müssen. Gleichzeitig haben wir alles dafür getan, den Krankenhausbetrieb möglichst aufrecht zu erhalten, um allen Patienten gerecht zu werden. Das Pandemie-Jahr spiegelt sich entsprechend auch in den Leistungszahlen des Klinikums wider.“ Diese sind sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich niedriger als in den Vorjahren: Das Schwarzwald-Baar Klinikum verzeichnet für 2020 insgesamt 42.290 stationär und 132.460 ambulant versorgte Patienten. Durchschnittlich war ein Patient 6,4 Tage im Klinikum. Die Anzahl der geborenen Kinder lag ähnlich hoch wie im Jahr davor: 2.528 Babys kamen 2020 im Schwarzwald-Baar Klinikum auf die Welt. Dabei gab es 70 Zwillingsgeburten und eine Drillingsgeburt.
Personal und Investitionen
Im Sinne einer hochwertigen Versorgung der Patienten ist die Zahl der Beschäftigten sowohl im ärztlichen Bereich als auch im Pflegedienst im Vergleich zum Jahr davor noch etwas weiter nach oben geklettert, im Pflegedienst waren es 18 Vollkräfte mehr als 2019.
Investiert hat das Klinikum aber nicht nur in zusätzliches Personal. Auch für die weitere Entwicklung der medizinischen Versorgung hat das Klinikum 5,3 Millionen Euro verwendet: Beispielsweise wurde für den Bereich der Unfall- und Neurochirurgie ein „C-Bogen“ mit dreidimensionaler Bildgebung angeschafft – ein Gerät, das während der Operation eingesetzt wird und den Chirurgen hochpräzises Arbeiten ermöglicht. Darüber hinaus hat das Klinikum am Standort Donaueschingen die Grundsanierung eines Nebengebäudes für insgesamt rund 5,1 Millionen Euro abgeschlossen.
Generalistische Pflegeausbildung
„Auch im Hinblick auf den Fachkräfte-Nachwuchs konnten wir im vergangenen Jahr einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft gehen“, meint der Geschäftsführer und spielt auf die so genannten generalistischen Pflegeausbildung an, die 2020 Premiere hatte: Im Schwarzwald-Baar Klinikum startete erstmals die Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmann. Hintergrund ist die Zusammenführung der drei herkömmlichen Pflegeberufe Gesundheits-und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderpflege sowie Altenpflege zu einem einheitlichen Pflegeberuf. Neben dem generalistischen Abschluss bietet das Klinikum zusätzlich einen Sonderweg an: Auszubildende, die ihren Schwerpunkt auf die Versorgung von Kindern- und Jugendlichen legen wollen, können wahlweise auch einen Abschluss in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege erwerben. Diese Spezialisierung findet im dritten Ausbildungsjahr statt.
Umsatz und Jahresergebnis
Der Umsatz liegt – ähnlich wie im Vorjahr – bei 297 Millionen Euro (2019 waren es 294 Millionen Euro). Das Schwarzwald-Baar Klinikum verzeichnet ein ausgeglichenes Jahresergebnis mit einem Überschuss in Höhe von 827.792 Euro. Der Krankenhausschutzschirm auf Bundesebene sowie unterstützende Leistungen des Landes Baden-Württemberg haben dazu geführt, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen durch die reduzierte Leistungsmenge sowie durch höhere Aufwendungen als Folgen der Pandemie ausgeglichen wurden.
„Im vergangenen Jahr habe ich gesagt, dass sich Bundesgesundheitsminister Spahn an seinem Versprechen, den Krankenhäusern entstünden keine wirtschaftlichen Nachteile durch die Pandemie, wird messen lassen müssen“, meint Dr. Geiser. „Nun haben wir gemessen, und herausgekommen ist ein Ergebnis vergleichbar mit denen der Vorjahre. Die Politik hat also Wort gehalten und die Krankenhäuser in dieser herausfordernden Situation unterstützt.“
(Quelle: Pressemitteilung Schwarzwald-Baar-Klinikum, 02. Juli 2021)