D-Konstanz | Kunststoffe im geschlossenen Kreislauf recyceln, ohne Qualitätsverlust – nach dem deutschen Studienpreis 2022 der Körber-Stiftung wurde die Forschung des Konstanzer Chemikers Manuel Häußler mit einem weiteren Preis, dem Exzellenzpreis der VAA-Stiftung, ausgezeichnet.
„Selbst Deutschland, eine der führenden Recyclingnationen weltweit, verbrennt noch immer rund die Hälfte aller Kunststoffabfälle“, sagt der Chemiker Manuel Häußler. Ein echtes Problem, denn Kunststoffe gehören zu den verbreitetsten Werkstoffen überhaupt. Dennoch werden sie bislang nur bedingt wiederverwertet. Auf der Suche nach Lösungen hat Häußler deshalb Alternativen zu Polyethylen entwickelt, die sich nach Gebrauch rückstandlos in ihre einzelnen Bestandteile zerlegen lassen.
Der von Häußler entwickelte Kunststoff ist geschlossen recycelbar und umweltverträglich, bietet dabei jedoch den gewohnten praktischen Nutzen von Polyethylen. Beim sogenannten chemischen Recycling werden auch zuvor enthaltene Farb- und Fremdstoffe abgetrennt, wodurch selbst stark gefärbte Kunststoffe wieder zu neuem, farblosem Kunststoff verarbeitet werden können. Seine Arbeit wurde nun nach dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung mit dem diesjährigen VAA-Exzellenzpreis ausgezeichnet.
Über die VAA Stiftung:
Die VAA Stiftung (Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie) fördert Wissenschaft, Forschung und Bildung in naturwissenschaftlich-technischen Bereichen. Jedes Jahr zeichnet die VAA Stiftung junge NachwuchswissenschaftlerInnen für hervorragende Dissertationen im Bereich der chemisch-pharmazeutischen Wissenschaften und der Verfahrenstechnik mit jeweils 5.000 Euro aus. Im besonderen Fokus des VAA-Exzellenzpreises stehen Arbeiten mit einem industriellen Anwendungsbezug.
Die Dissertation:
Manuel Häußler: Polyethylene-Like Building Blocks from Plant Oils for Recyclable Polymers, Nanocrystals and Ion-Conductive Materials, Universität Konstanz, 2021
(Quelle: Aktuelle Meldungen Universität Konstanz, 25.11.2022)