D-Furtwangen | Wäschewaschen ist eine der energieintensivsten Tätigkeiten im modernen Haushalt. Zum Sparen wird vermehrt bei niedrigen Temperaturen, mit Flüssigwaschmittel und wenig Wasser gewaschen. „Aus hygienischen Gesichtspunkten ist dieser Trend leider negativ zu bewerten, denn für das zuverlässige Abtöten von Mikroorganismen braucht man bislang hohe Temperaturen, Bleiche-haltige Pulverwaschmittel und viel Wasser“, so Prof. Dr. Markus Egert, Leiter des neuen Forschungsprojektes „NASH“ am HFU Campus Schwenningen.
NASH steht für „Nachhaltige Strategien für die Wäschehygiene“. Im Projekt wird untersucht, ob sich mit neuen Enzymen und lebenden (probiotischen) Mikroorganismen die Reinigungsleistung von Waschmitteln auch ohne hohen Energieeinsatz verbessern lässt. „Gerade die Idee, mit statt gegen Mikroben zu waschen, ist faszinierend.“, schwärmt Prof. Egert. Gezielt einem Waschmittel zugesetzte, ungefährliche Bakterien könnten z. B. schlecht riechende Bakterien in der Maschine oder auf der Wäsche verdrängen und so helfen, Maschinen- und Wäschegeruch zu verhindern.
Das Projekt NASH wird vom BMBF seit August 2024 für drei Jahre mit mehr als 730.000 Euro im Rahmen der Förderline FH Kooperativ gefördert. Firmenpartner sind die Henkel AG & CO KGaA aus Düsseldorf und die Laborärzte Singen.
Als Investition wurde über das Projekt ein neuer, auf der Nanoporen-Technologie basierender DNA-Sequenzier angeschafft, mit dem sich die mikrobiellen Gemeinschaften in Waschmaschinen und auf gewaschener Wäsche bis auf Artniveau identifizieren lassen. „Damit können wir unsere Wäschehygieneforschung defintiv auf ein neues Level heben“, meint Prof. Egert.
(Quelle: Pressemitteilung)