Um neue medizinische und pharmazeutische Produkte zu entwickeln, ist das Testen einer großen Anzahl von Proben im Labor erforderlich, ein zeitaufwändiger Prozess, bei dem bis heute manuelle Verfahren überwiegen. Im TraceBot-Projekt arbeitet ein internationales Team von sechs Partnerinnen und Partnern aus fünf Ländern daran, diesen Prozess durch Laborautomatisierung mittels denkfähiger Roboter schneller und effizienter zu gestalten. BioLAGO ist für die gesamte Kommunikation, Koordination sowie Öffentlichkeitsarbeit des Projekts verantwortlich. TraceBOT wird durch das EU-Programm „Horizon 2020“ gefördert.
Das Reagieren auf neue Gesundheitsbedrohungen, die Herstellung neuer Impfstoffe, personalisierte Medizin, das Durchführen von Testverfahren aller Art – all diese Prozesse setzen eine systematische Überprüfung, das Verständnis der korrekten Durchführung von Schritten und die verifizierte Fertigstellung der gesamten Aufgabe voraus. Diese Voraussetzungen werden unter dem Begriff der Rückverfolgbarkeit, international als Traceability bekannt, zusammengefasst.
Ziel des TraceBot-Projekts ist es, Laborroboter zu entwickeln, die das Kriterium der Rückverfolgbarkeit erfüllen und somit für den Einsatz in Laborumgebungen sowie anderen Anwendungsfeldern mit hohen Sicherheits- und Flexibilitätsanforderungen geeignet sind. Dazu müssen sie sowohl bestimmte Anwendungsbedürfnisse als auch geltende Vorschriften erfüllen, die das Arbeiten in sterilen Umgebungen regulieren. Unter anderem verlangen diese Vorschriften, dass jeder Schritt in Testprozessen dokumentiert werden muss, sodass ein Audit Trail entsteht und Rückverfolgbarkeit gegeben ist.
Roboter waren bisher nicht in der Lage, diese Vorgaben zu erfüllen. Das TraceBot-Projekt nimmt sich dieser Herausforderung an, um eine generische, sichere und effiziente Lösung zu finden: Roboter, die sich schnell an neue Produkte und Aufgaben anpassen können, sicher und störungsfrei im Betrieb sind und den hohen Sicherheitsstandards von Laborumgebungen entsprechen. Um dies zu erreichen, sieht TraceBot unter anderem die Anwendung von KI und kognitiven Methoden vor, die Roboter dazu befähigen, nachvollziehbare Montageaktionen durchzuführen. Dabei soll auf jede Montage- und Prozessaktion des Roboters eine Kontrollaktion folgen, wodurch eine verifizierbare Sensor-/Akteur-Spur kreiert wird – mittels eines digitalen, semantischen Zwillings. Dieses Setting würde den Einsatz von Robotern in regulierten Laborumgebungen und anderen Verfahren ermöglichen, die Rückverfolgbarkeit und Verifizierung verlangen, und somit zur Automatisierung von Verfahren beitragen, die bisher manuell erfolgen mussten. Dadurch werden autonome Laborsysteme aus wirtschaftlicher, qualitativer und regulatorischer Sicht praktikabel gemacht.
Unternehmen aller Größenordnungen, von KMU bis hin zu international operierenden Konzernen, könnten von TraceBot profitieren: Eine intelligente Roboterlösung, die sich mühelos in bestehende Laboreinrichtungen integrieren lässt und sie einen Schritt näher an das automatisierte Labor der Zukunft bringt.
Weitere Informationen finden Sie auf der TraceBot Webseite.